Rückblick über das sensationelle Neujahrskonzert 2025
Sonntag, 5.1.2025
Festsaal Ingolstadt
Dirigent: Walter Kiesbauer
Moderation: Richard Putzinger
Walzerseligkeiten? Fröhliches Drehen im Dreivierteltakt? Vor oder zurück? Unter dem Motto „Alles Walzer – oder was?“ begab sich das Symphonische Salonorchester Ingolstadt in die konzertante Welt der Tanzmusik. Beschwingt, aber auch nachdenklich – freudig und beseelt, startete das Symphonische Salonorchester am Sonntag, den 5. Januar im ausverkauften Festsaal ins Neue Jahr.
Auf dem Programm stehen Kompositionen, die den Walzer in seiner ganzen tänzerischen Eleganz, in seiner „Champagner-Süffigkeit“ beschwören. So hört man im „Ballsirenen-Walzer“ von Franz Lehár geradezu die Korken knallen oder sieht sich bei Leroy Andersons „Belle of the Ball“ in einen überbordend vollen Ballsaal versetzt.
Zum anderen erklingen aber auch Tänze, die dieser Walzerseligkeit bewusst die Maske herunterreißen. Sie sprechen zu uns in einer anderen, aufgewühlten Tonsprache und brechen mit der gängigen Vorstellung vom Walzer. Hören Sie selbst, wie es dem Komponisten Aram Chatschaturjan gelungen ist, „das Herz mit etwas zwischen Trauer und Freude zu erreichen“, als er für das Ballett „Masquerade“ seinen bekannten Walzer schrieb. Nicht nur Walzer, sondern auch andere Tänze spielen die ca. 50 Musikerinnen und Musiker des Symphonischen Salonorchesters Ingolstadt. Nordische Romantik verbreitet einer der „Symphonischen Tänze“ des norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Ein lyrisches Thema, von der Oboe vorgetragen, wird mit einem aufbrausenden Mittelteil konfrontiert, doch letztlich behält die musikalische Schönheit und Eleganz die Oberhand und beendet diesen Tanz. Eine Komposition, wie für das Symphonische Salonorchester Ingolstadt geschrieben!
Einen großen Schritt in die Moderne hat der romantische Komponist Camille Saint-Saëns mit dem teuflisch-schönen „Danse macabre“ angetreten. Grundlage war ein Totentanzgedicht, ursprünglich für Gesang und Orchester komponiert, doch das Symphonische Salonorchester Ingolstadt spielt die Fassung, in der Saint-Saëns in seiner sinfonischen Dichtung dem Orchester den ausdrucksstarken „Tanz“ der Solo-Violine gegenüberstellt.
Einen ganz anderen Weg beschreitet am Ende des Programms der mexikanische Komponist Arturo Márquez in seinem „Danzón Nr. 2“. Angeblich von einem Besuch in einem Ballsaal inspiriert, schrieb Márquez ein Werk, das mit seiner mitreißenden Rhythmik und der virtuosen Verschmelzung von Klassik und Tanzmusik begeistert. Mit diesem Werk wollte Márquez „der wirklich populären Musik seinen Respekt zollen“. Heute gilt der „Danzón“ als zweite Nationalhymne Mexikos.
Die Moderation des Konzerts übernimmt der Schauspieler Richard Putzinger. Seine Schauspielausbildung absolvierte Putzinger am Max Reinhardt Seminar in Wien. Nach Festengagements in Karlsruhe und Rostock gehört er seit 2006 zum Ensemble des Stadttheaters Ingolstadt. Großen Bekanntheitsgrad erzielte Putzinger auch als Sänger der Band „Austria 4+“.
Mit dieser bunten und fantasievollen Mischung aus Walzern und anderen Tänzen brachte das Symphonische Salonorchester Ingolstadt das Publikum des ausverkauften Festsaals schwungvoll ins neue Jahr!